13.01.2023

Anja Wenmakers: Stadtbahnprojekt wichtiger Lückenschluss im Nahverkehr

Übergabe des Förderbescheids durch das Land an den Rhein-Sieg-Kreis: (v.l.) Sebastian Schuster (Landrat des Rhein-Sieg-Kreises), Katja Dörner (Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn), Ascan Egerer (Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln), Oliver Krischer (Umwelt- und Verkehrsminister), Stephan Vehreschild (Bürgermeister der Stadt Niederkassel, Norbert Reinkober (Geschäftsführer „go.Rheinland“). (Foto: Stadt Niederkassel)

Am Donnerstag, 12. Januar 2023, hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer in Niederkassel einen Zuwendungsbescheid über rund 5,2 Millionen Euro an den Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, überreicht. Die Durchführung der Planung des Stadtbahnprojektes Bonn–Niederkassel–Köln bis zur Leistungsphase IV wird vom Land NRW aus Mitteln des Förderprogramms „FöRi-Planungsvorrat“ unterstützt.

Dazu sagt Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn: „Jetzt, wo wir ein einheitliches Ticket in Deutschland für den Nahverkehr erhalten, ist ein weiterer Ausbau des Nahverkehrs dringend erforderlich. Deshalb ist es ein richtiger Schritt, auch Güterverkehrstrassen zu nutzen, um rechtsrheinisch mit der neuen Rheinuferbahn eine Lücke im Nahverkehr zu schließen.

Wenmakers freut sich, hier mit KVB und RSVG ein attraktives Angebot für den Umstieg auf den ÖPNV zu machen. "Im Linksrheinischen bieten wir unseren Kundinnen und Kunden das schon auf den Gemeinschaftslinien 18 und 16 mit KVB und HGK. Dass sich zudem das Land für die Rheinuferbahn stark macht, ist ein Signal für den Infrastruktur-Ausbau, den die Nahverkehrsunternehmen wollen und brauchen. Die Aussicht auf viele tausend Tonnen CO2, die künftig auf der neuen Strecke eingespart werden, stimmt mich sehr froh“, so die Geschäftsführerin weiter. 

SWB Bus und Bahn unterstützt die Verkehrswende unter anderem mit 60 neuen Stadt- und Straßenbahnen, die in den kommenden Jahren in Bonn und der Region auf die Schiene gebracht werden.

Beteiligt sind der Rhein-Sieg-Kreis, Bonn und Köln

Das Projekt umfasst die Schaffung einer rechtsrheinischen Stadtbahnverbindung zwischen Köln und Bonn nach dem Vorbild der linksrheinischen Linien 16 und 18 (Rheinufer- und Vorgebirgsbahn). Die von der Stadtbahn von Nord nach Süd zu durchquerende Stadt Niederkassel ist aktuell die größte Stadt im Verkehrsverbund Rhein-Sieg ohne Bahnanschluss. Innerhalb von Niederkassel soll die Stadtbahn die bestehende Eisenbahnstrecke der RSVG benutzen, die dafür ausgebaut wird.

Beteiligt an dem Projekt sind der Rhein-Sieg-Kreis mit den kreisangehörigen Städten Niederkassel und Troisdorf, die Stadt Köln und die Bundesstadt Bonn. 

Weitere Statements

Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer: „Der ÖPNV ist für die Landesregierung ein Baustein der Mobilität der Zukunft. Nur durch mehr solcher regionalen Vorhaben überzeugen wir die Menschen, ihr Auto ohne Komforteinbußen stehen zu lassen und auf die Bahn umzusteigen. Der Schienenausbau ist ein zentraler Baustein für den Klimaschutz – deshalb will die Landesregierung den ÖPNV deutlich stärken.“

Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Das Stadtbahnprojekt hat eine große Bedeutung für die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Region. Die finanzielle Förderung durch die Landesregierung unterstützt uns in unserem Vorhaben. Dadurch können wir 60.000 Menschen in der Region eine direkte und attraktive Schienenverbindung nach Köln und Bonn ermöglichen. Ich freue mich, dass wir zusammen mit allen beteiligten Partnerinnen und Partnern mit diesem Projekt einen weiteren wichtigen Baustein der Mobilitätswende umsetzen können.“

Stephan Vehreschild, Bürgermeister der Stadt Niederkassel: „Die Stadtbahn ist ein mit nichts zu vergleichender Schritt in Bezug auf Mobilität und ökologischer Verkehrsentwicklung. Besonders für die Stadt Niederkassel, als verbindende Kommune zwischen Köln und Bonn, ist eine Anbindung als Lückenschluss des ÖPNV im Schienennetz von elementarer Bedeutung. Die Bürgerinnen und Bürger der gesamten Großraumregion würden von der hochattraktiven ÖPNV-Verbindung partizipieren. Auch für unsere städtebauliche Entwicklungen werden sich neue Perspektiven ergeben. Die offensichtliche Zustimmung in der gesamten Bevölkerung und Politik zeigt, wie sehnlichst auf die Stadtbahn gewartet wird. Alle Beteiligten sind gefordert in einem konstruktiven Miteinander, wie es bildlich sicherlich passend ausgedrückt werden kann, Dampf auf den Kessel zu bekommen und die Schienen vorzubereiten.“

„Gemeinsam lässt sich viel bewegen! Ich freue mich über den Förderbescheid und verbinde damit den Wunsch, dass alle heute hier Anwesenden dieses wichtige Projekt – wofür wir einen langen Atem brauchen – immer unterstützen werden! Die Stadtbahnlinie 17 ist ein Meilenstein für nachhaltige Mobilität und den Klimaschutz!“, unterstreicht Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, die Bedeutung, welche die Umsetzung dieses Verkehrsprojekts für die Menschen und für die weitere Attraktivität der Region hat.

Alexander Biber, Bürgermeister der Stadt Troisdorf: „Die südlichen Stadtteile von Troisdorf haben in den letzten Jahrzehnten als Wohnort für Pendler nach Bonn und Köln erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Stadtbahn ermöglicht eine umweltverträgliche Abwicklung dieser Pendlerströme. Ergänzend wird die vorhandene „Balkanroute“ für Pendler aus Köln und Bonn eine zügige und umweltfreundliche Rad-Verbindung nach Troisdorf bieten.“

Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, kommentiert hierzu: „Ich freue mich, dass mit der Förderung des Landes die Realisierung des für die Region und die Stadt Köln bedeutenden Verkehrsprojektes deutlich näher rückt. Attraktive und schnelle Schienenverbindungen zwischen den Zentren Bonn und Köln sind der Schlüssel, um weitere Pendlerinnen und Pendler in der Region zum Verzicht auf die Pkw-Nutzung zu motivieren. Wir alle stehen im Sinne der Klimaschutzziele und der angestrebten Klimaneutralität unserer Städte in der Verantwortung den Umweltverbund massiv auszubauen.“

Norbert Reinkober, Geschäftsführer „go.Rheinland“: „Der Lückenschluss im Stadtbahnnetz wird den ÖPNV in dieser Region auf eine ganz neue Ebene hieven. Daher freuen wir uns sehr, dass durch die vom Land zur Verfügung gestellten Millionen die Planungen jetzt richtig Schwung aufnehmen können.“ (RSK/SWB)
 

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