SWB Bus und Bahn tauscht 104 Fahrleitungsmasten aus

Es ist ein Projekt mit enormer Dimension, das Dank des engen Zusammenspiels von SWB Bus und Bahn und den beauftragten Unternehmen möglich geworden ist: die Erneuerung von 104 Fahrleitungsmasten auf der Stadtbahnlinie 18.
Seit Beginn der Sommerferien laufen die Arbeiten zwischen den Haltestellen "Bonn West" und "Dransdorf" auf Hochtouren. Auf rund drei Kilometern Strecke erneuert SWB Bus und Bahn die gesamte Fahrleitungsinfrastruktur, bestehend aus neuen Stahlmasten, Tragseilen und Fahrdraht.
Das Projekt ist eine große logistische, organisatorische sowie bauliche Herausforderung: Insgesamt werden rund 13 Kilometer Tragseil, sechs Kilometer Fahrdraht und mehrere hundert Tonnen Bauschutt bewegt.
Besonders anspruchsvoll ist auch die Koordination zwischen Bauarbeiten und laufendem Betrieb, denn die Stadtbahnen müssen für Wartungen weiterhin den Betriebshof Dransdorf erreichen können. Das Baufeld ist entsprechend dynamisch: Es verändert sich ständig und verlangt präzises Zeitmanagement sowie einen engen Austausch aller Beteiligten.
„Mit dem Projekt macht SWB Bus und Bahn einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung langfristiger Stabilität des Bonner Stadtbahnnetzes“, sagt Anja Wenmakers, Konzerngeschäftsführerin und Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn.
Arbeiten laufen über sechs Wochen
„Ursprünglich war die Maßnahme, und damit auch die Streckentrennung mit Schienenersatzverkehr auf der Linie 18, erst für 2026 geplant“, sagt Niclas Lütke, Projektleiter bei SWB Bus und Bahn. „Dass wir sie vorgezogen haben und die Arbeiten auf sechs Wochen konzentrieren, liegt daran, dass die Kölner Verkehrsbetriebe und die Häfen- und Güterverkehr Köln AG auf ihrem Streckenabschnitt ohnehin eine Sperrpause für Baumaßnahmen eingeplant hatten. Wir haben uns angeschlossen, damit wir die Einschränkungen für unsere Fahrgäste auf eine Streckentrennung begrenzen können.“
Die bisherigen Betonmasten haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und werden durch moderne Stahlmasten ersetzt. Diese bieten nicht nur eine längere Nutzungsdauer von mindestens 80 Jahren, sondern sind auch einfacher zu warten.
Rund 7,3 Millionen Euro Baukosten
Das Bauvolumen liegt bei rund 7,3 Millionen Euro. Die Maßnahme ist im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Schiene; Landesmittel nach § 13 ÖPNVG NRW sowie Bundesmittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes“ beim Zweckverband go.Rheinland angemeldet. Die mögliche Förderung beträgt 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, wobei der Landesmittelanteil zehn Prozent und der Bundesmittelanteil 50 Prozent beträgt.
Das Projekt ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms, bei dem insgesamt rund 900 Fahrleitungsmasten auf 125 Kilometern im Bonner Streckennetz ersetzt werden. „Wir haben das Ganze fast drei Jahre lang vorbereitet und konnten in den Osterferien 2025 einen ersten Abschnitt in Tannenbusch erneuern“, erklärt Niclas Lütke.
Bislang gehen die Bauarbeiten gut voran. Für Projektleiter Niclas Lütke Anlass für ein kleines Zwischenfazit: „Trotz der anspruchsvollen Bedingungen verläuft das Projekt bislang weitgehend planmäßig – das ist dem großen Engagement aller Beteiligten zu verdanken.“ (is)
Zahlen & Fakten
- Neubaustrecke: ca. 3 Km
- Austausch Fahrdraht: ca. 6 Km
- Austausch Tragseil: ca. 13 Km
- Masten: 104 (vorgelagert zur Mastgründung jeweils 104 mal Handschachtungen, Kampfmittelsondierung, Rohrgründung)
- Bauschutt: ca. 300-400 Tonnen Bauschutt
- Geplante Bauzeit: 6 Wochen (Sommerferien), zuzüglich Restarbeiten
- Bauvolumen: 7,3 Mio. Euro