So fährt Bonn
Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember hat SWB Bus und Bahn eine Kampagne gestartet, mit der das Verkehrsunternehmen für mehr Wertschätzung im ÖPNV wirbt. Die fünf Motive stehen unter dem Motto „So fährt Bonn“. Sie sind an zentralen Haltepunkten, in den Fahrzeugen und auf Social Media zu sehen.

Bei einem Pressetermin hat SWB-Geschäftsführerin Anja Wenmakers den Hintergrund der Aktion erläutert. „Wir agieren nicht mit erhobenem Zeigefinger, zeigen aber mit unseren Motiven, wie wir gemeinsam sicherer, sauberer und konfliktfreier im Nahverkehr unterwegs sein können“, so Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn.
„Die Motive werben für mehr Respekt und Wertschätzung unserem Personal gegenüber, aber auch der Fahrgäste untereinander. Gleichzeitig geht es um Zivilcourage, Achtsamkeit und um Vandalismusschäden.“ SWB Bus und Bahn regt mit „So fährt Bonn“ zum Nachdenken an, wie rücksichtsvolleres Verhalten in den Fahrzeugen und an Haltestellen für eine bessere Atmosphäre im ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) sorgen kann.
Fahrzeuge zu reinigen, kostet viel Geld
Hintergrund der Kampagne sind Zahlen wie diese: Die Kosten für das Reinigen von Bussen und Bahnen beliefen sich im Jahr 2024 auf über eine Million Euro. Die Kosten für das Entfernen von Sachschäden wie Graffiti betrugen rund 70.000 Euro, während bei den Haltestellen 40.000 Euro gezahlt werden mussten, um diese von Farbschmierereien zu befreien.


Übergriffe und Sachschäden führen zu Ausfällen
Auch Randale und belästigendes Verhalten werden mit der Kampagne thematisiert, denn allein im ersten Halbjahr 2025 wurden 17 Angriffe auf das Fahr- und Kontrollpersonal des Bonner Mobilitätsanbieters verzeichnet. Bisher sind mehr als 65 Übergriffe im Bonner ÖPNV in 2025 festgehalten, dazu zählen auch Vorfälle, in denen Fahrgäste zum Beispiel bespuckt wurden. Über 100 Sachbeschädigungen hat es im auslaufenden Jahr gegeben. Die Hälfte davon führte zu Ausfällen.
Unser Appell: „Nicht wegschauen“
Schnelle Hilfe durch Polizei und Rettungskräfte bei gravierenden Vorfällen ist unerlässlich: „Wer tätliche Angriffe im Umfeld des ÖPNV beobachtet, sollte nicht wegschauen. Niemand muss sich selbst in Gefahr bringen, aber die Polizei zu rufen oder andere Menschen in der Umgebung anzusprechen, das ist verantwortungsvolles Handeln“, sagt Wenmakers, die auch zur SWB-Konzerngeschäftsführung gehört.
„Wir kooperieren in allen Fällen mit der Polizei und stellen die Videodaten aus unseren Fahrzeugen oder von bestimmten Haltepunkten zur Verfügung“, betont die Geschäftsführerin. Zudem macht SWB Bus und Bahn mit Durchsagen auf die Messerverbotszone in der Innenstadt am Wochenende aufmerksam sowie auf vermehrte Taschendiebstähle in der Weihnachtszeit.


Was sonst noch im ÖPNV besser laufen kann
Weitere Motive greifen wiederkehrende Konfliktthemen auf wie das Ausbreiten auf zwei Sitzplätzen ohne Rücksicht auf andere Mitfahrende oder lautes Musikhören. „Manche Fahrgäste vergessen einfach, dass unser Fahrpersonal im Bus oder in der Bahn arbeitet und viel Verantwortung trägt. Auch deshalb ist uns die Kampagne wichtig“, ergänzt Georg Bechthold, der für das Verkehrsmarketing zuständig ist.
Alle Motive werden auf der Website www.swb-busundbahn.de/service/so-faehrt-bonn/ vorgestellt und erklärt. (sz)
