09.05.2022

Rollatortraining auf dem Münsterplatz

Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ ist am 5. Mai der Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung auf dem Bonner Münsterplatz über die Bühne gegangen. SWB Bus und Bahn ist auf Einladung der Behinderten-Gemeinschaft Bonn mit einem Linienbus vor Ort gewesen und bot ein Rollatortraining an.

„Den meisten wird einfach ein Rollator verkauft, ohne ihnen die Funktionen und den Umgang damit zu erklären“, berichtet Ute Schlömer vom Verbesserungsmanagement des kommunalen Verkehrsunternehmens. Dabei ist das Ein- und Aussteigen mit der richtigen Technik eigentlich ganz einfach und braucht keine Kraft.

Auf die Technik kommt es an

An der offenen Bustür zieht man die Bremse an und kippt den Rollator nach hinten. Was viele nicht wissen: Manche Modelle haben hinten sogar eine kleine Vorrichtung auf die man treten kann, um das Kippen zu erleichtern.

Danach löst man die Bremse und lässt den Rollator auf den Hinterräder vorwärtsrollen, bis die Vorderräder im Bus sind, dann die Hinterräder in den Bus heben und die Feststellbremse anziehen. Sie sichert den Rollator während man sich selbst mit den Haltegriffen im Türrahmen in den Bus zieht.

Den richtigen Platz auswählen

Bei der Platzwahl im Bus empfiehlt Schlömer Sitzplätze entgegen der Fahrtrichtung zu wählen. So wird man bei stärkerem Bremsen in die Rückenlehne und nicht nach vorne auf den offenen Gang gedrückt. Das Aussteigen läuft genau so wie das Einsteigen ab - vorfahren bis zur Tür, Feststellbremse anziehen und mit Hilfe der Haltegriffe aussteigen.

„Am besten immer rückwärts aussteigen“, sagt Schlömer, „das gibt den besten Halt.“ Ein wichtiger Tipp der SWB-Mitarbeiterin, die seit vier Jahren die Schulungen am Rollator macht lautet: „Ruhe bewahren. Hektik bringt gar nichts.“

Das Fahrpersonal ansprechen

Außerdem solle man keine Scheu haben, den Fahrer anzusprechen und ihn bei Bedarf zu bitten, etwas länger zu warten.

„Die Fahrer wissen ja nicht, wie es ihren Gästen geht und was mit ihnen los ist.“ Bevor Ute Schlömer zum nächsten Besucher eilt, gibt sie noch einen Anstoß: „Eigentlich müssten wir so etwas auch mal für Eltern mit Kinderwagen machen.“

Praktisches Rollator-Training für Senioren. Ute Schlömer im Gespräch mit einer Teilnehmerin.
Zu Übungszwecken wird hier der erschwerte Einstieg simuliert.
Für Ute Schlömer besonders wichtig: "Setzen Sie sich im Bus keinesfalls auf den Rollator!"

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