Meister aus Verkehrsunternehmen entdecken Bonner Innovation

Meister aus Verkehrsunternehmen halten den Betrieb am Laufen. Am Freitag, 24. November, und Samstag, 25. November, haben sich die Mitglieder der Freien Vereinigung der Meister öffentlicher Verkehrsbetriebe (FVMöV) in Bonn für ihre Jahreshauptversammlung getroffen.
„Wir müssen innovativ in die Zukunft schauen: Was kommt auf uns zu, worauf müssen wir uns vorbereiten?”, erklärt Werner Strauch, erster Vorsitzender der Freien Vereinigung der Meister öffentlicher Verkehrsbetriebe (FVMöV). “Unsere Mitglieder sind direkt an der Basis. Ihr Wissen ist wichtig für Zulieferer, Hersteller – und andere Meister.”
Genau dieses Wissen teilte Friedrich-Jörn Zauner, Betriebsleiter BOStrab und EBO bei SWB Bus und Bahn. Er stellte beim Treffen in Bonn vor, wie die Stadtwerke geltendes Recht umsetzen. Das ist auch wegen regionaler Besonderheiten spannend: Die Linien 16 und 18 durchlaufen auf ihrer Fahrt von Bonn nach Köln drei verschiedene Zuständigkeiten, in der Stadt gelten andere Anforderungen als auf dem Land. Der Betriebsleiter teilte außerdem sein Wissen über die Zusammenarbeit mit der Fachberatung der Feuerwehr.
E-Mobilität, VR und demografischer Wandel: Die Zukunft wird spannend
„Dieser Austausch auf der Fachebene ist so wichtig: Was passiert in den anderen Betrieben? Wie kann uns das helfen?”, kommentiert Kerstin Schütte aus Duisburg. Sie beschäftigte auch das Zukunftsthema Virtuelle Realität (VR): ”Die VR-Brille habe ich bisher nur auf Messen gesehen. Das ist ja etwas ganz anderes, als sie im realen Betrieb zu erleben.”
VR erlaubt das intensive Eintauchen in virtuelle Welten. Das kann es Verkehrsbetrieben erleichtern, die richtigen Bahnen für ihre Stadt zu finden. Beim Werkstattrundgang auf dem SWB-Betriebshof in Dransdorf teilten Mitarbeitende der Stadtwerke Erfahrungen mit dieser Technologie. Diese konnten sie bereits im Rahmen der Beschaffung neuer Stadtbahnen im vergangenen Jahr sammeln.
Eine weitere Gruppe besichtigte den Betriebshof der SWB in Friesdorf. Dort wird in den kommenden Jahren im laufenden Betrieb umgebaut. Denn neue Technik wie E-Mobilität braucht neue Werkstätten, neue Betriebshöfe. Nicht leicht in immer dichter besiedelten Ballungsgebieten. “Der demografische Wandel ist eine große Herausforderung für uns alle”, erklärt Dietmar Schneider aus Wiesbaden. Denn mit ihm kommen Personalengpässe – und ein Wandel der Anforderungen an den Arbeitsplatz, der durch die Verkehrswende noch verstärkt wird.
Auch die Geschäftsführerin der SWB Bus und Bahn, Anja Wenmakers, bekräftigte die Herausforderungen unserer Zeit, den demografischen Wandel sowie Fachkräftemangel. Hier sein man gefordert, neue Wege zu gehen, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Gerade deshalb sei der Austausch untereinander so wichtig: “Ein Allheilmittel gibt es nicht, aber wir können viel voneinander lernen.”
Am Ende der Veranstaltung stand schließlich noch die Jahreshauptversammlung der Vereinigung mit Neuwahlen des Vorstandes an. (lr)