Ich liebe das Bahnfahren

„Bahnfahrerin war immer mein Traumberuf, schon als Kind. Also bin ich es geworden“, sagt Larissa Wolski, die für SWB Bus und Bahn seit 2018 Straßenbahnen der Linien 61, 62, 65 steuert. Doch bis die Tochter eines Verkehrsmeisters ihren Traumberuf ausüben konnte, musste sie sich gedulden.
„Die kurze Prüfung zur Triebfahrzeugführerin darf man in Deutschland erst mit 21 Jahren ablegen. Deshalb bin ich Bäckereifachverkäuferin geworden und habe gewartet, bis ich 20 war. Dann habe ich die dreimonatige Ausbildung gemacht und die Prüfung genau am Tag meines 21. Geburtstags“, erinnert sich die 29-Jährige.
Ab da steuerte Larissa Wolski, Spitzname „Gleiselfe“, Bahnen in und um Heidelberg und – nach dem Umzug mit ihrem Mann ins Rheinland – in Bonn. „Ich habe bei SWB damals angefragt, ob eine Stelle frei ist, und Glück gehabt“, sagt sie. „Ich liebe das Bahnfahren. Ich bin ein Stück weit meine eigene Chefin und freue mich, Fahrgäste von A nach B sicher ins Ziel zu bringen. Ich freue mich, wenn mich Fahrgäste begrüßen. Ich habe einen ganz treuen Fahrgast, einen fünfjährigen Jungen, der mir sogar ein Armband gebastelt hat.“
Als Frau ist Larissa Wolski immer noch eine Exotin unter den SWB-Bahnfahrern: Männer sind in der Mehrzahl. Ob sie sich von ihnen unterscheidet? „Frauen sind andere Geschöpfe“, lacht Larissa Wolski. „Wir fahren sanfter, bremsen sanfter und machen manchmal die Türe nochmal auf." Wenn Larissa Wolski bei Feierabend die Türen endgültig schließt, ist mit Bahn aber noch lange nicht Schluss. Dann beginnt für das „Schienenhörnchen“ ihr Hobby Bahn mit dem Vertiefen in Bahntechnik oder dem Dekorieren des Gartens mit Weichen-Signalen und Zug-Schlusslichtern.