03.02.2023

Digitale Helfer für mehr Barrierefreiheit

Sie unterstützen bei der Barrierefreiheit und der Digitalisierung - die neuen dynamischen Fahrgastinformationssysteme (DFI), die SWB Bus und Bahn derzeit an Bushaltestellen im ganzen Stadtgebiet installiert, und das in hoher Stückzahl: Insgesamt 200 dieser modernen Panels nimmt das Team „Digitalisierung und Verkehrstelematik“ des Unternehmens in Betrieb.

Die Kollegen der Verkehrstelematik bei der Inbetriebnahme des DFI Anzeigers. (Fotos M. Magunia für Stadtwerke Bonn)

Das System ist an der Bushaltestelle „Beethovenstraße und SWB“ im Dezember 2022 eingeführt worden. Das Projekt läuft bereits seit 2019. Zunächst sind Förderanträge beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gestellt worden, anschließend wurde ausgeschrieben und die Technik beschafft.

Durch den Einsatz verschiedener Systeme im Rahmen des Projektes „Papierlose Haltestelle“ konnten Experten der Verkehrstelematik und Digitalisierung auf weitere praktische Erfahrungen zurückgreifen, die nach einer Evaluierung die Grundlage für dieses Projekt bilden. Im Projekt „Papierlose Haltestelle“ wurden auf der Schnellbuslinie SB60 zum Flughafen Köln/Bonn unterschiedliche DFI-Systeme mit unterschiedlichen Technologien getestet.

Dabei überzeugte der an der Bushaltestelle „Mozartstraße“ eingesetzte DFI-Anzeiger durch seinen zuverlässigen und kundengerechten Betrieb sowie seine wartungsfreundliche Bauweise. Er erfüllte das Ziel am besten, Kundinnen und Kunden an der Bushaltestelle mit Fahrgastinformationen in Echtzeit zu versorgen. Nach einer EU-weiten Ausschreibung erhielt das Unternehmen „Axentia“ aus Schweden den Zuschlag für die Lieferung der 200 Dynamischen Fahrgastinformations-Systeme.

Auf den ersten Blick

Die bis zu vierzeiligen Panels informieren die Fahrgäste an den Haltestellen über die nächsten Buslinien sowie deren prognostizierte Ankunftszeit. Alle neuen DFI werden an die Datendrehscheibe der SWB angeschlossen. Auch Kundeninformationen, zum Beispiel Verspätungen oder Informationen über getrennte Strecken, können auf dem Anzeiger dargestellt sowie sprachlich ausgegeben werden. Dazu werden die Haltestellen mit dem bereits eingesetzten Sprachanforderungstaster ausgestattet, der einen Lautsprecher mit Vorlesefunktion beinhaltet. Damit wird das „Zwei-Sinne-Prinzip“ als eine zentrale Herangehensweise an die Barrierefreiheit erfüllt.

DFI Inbetriebnahme an der Haltestelle "Beethovenhalle SWB".

Wie funktioniert es?

Nicht nur das Produkt, sondern auch die Anforderungen haben sich seit 2016 weiterentwickelt. So wird ein kundenfreundlicher Taster und die sich im Trend befindende E-Ink-Technologie anstelle der bestehenden LCD-Technik eingesetzt. Dies führt zu mehr Benutzerfreundlichkeit und lässt einen erweiterten Anpassungsspielraum zu. 

Die neuen DFI-Anzeiger zeichnen sich durch Energieeffizienz aus: Sie sind sogar energieautark, d.h. sie verfügen über einen Akku und eine Solarzelle. Letztere erzeugt zwei Watt Leistung, was für den Betrieb des energiesparenden E-Ink-Monitors ausreicht. Denn dieser verbraucht nur Energie, wenn der Anzeigeninhalt geändert wird.

Barrierefreier gelber Sprachanforderungstaster: Dieser Schalter ist für seheingeschränkte Menschen gut bedienbar.
Das System kann durch Solarzelle und Akku energieeffizient betrieben werden.

Weitere Informationen

Gemäß der Förderliste „Förderprogramm kommunaler Verkehrssysteme“ beläuft sich das Investitionsvolumen des Projektes auf ca. 1,2 Millionen Euro. Davon werden 70 Prozent vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (kurz BMDV) gefördert. Das Projekt soll im Sommer 2023 abgeschlossen sein. Dann sind 200 ausgewählte Haltestellen in allen Stadtbezirken mit den neuen dynamischen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet. (vj/ea)

Das Team „Digitalisierung und Verkehrstelematik“
(v.l.n.r.) Nils Bitzer, Alexander Zingsheim und Christian Hambach gemeinsam mit Marcus Steen von der Firma Axentia.

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