Kontrastreich optimiert: Bonner Behinderten-Gemeinschaft auf Besichtigungsfahrt mit der neuen Stadtbahn

>> Robert und Manuela Landsberg testen mit ihren Begleithunden die zweiterstellte Stadtbahn bei einer Besichtigungsfahrt mit der Bonner Behinderten-Gemeinschaft.
Die zweiterstellten Stadtbahnen von SWB Bus und Bahn sind für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste barrierefrei gestaltet und kontrastreich optimiert worden. Davon konnten sich die Mitglieder der Bonner Behinderten-Gemeinschaft bei einer Besichtigungsfahrt mit Vertretern der Stadt Bonn und der Stadtwerke Bonn überzeugen.
Rollstuhlfahrer, Rollatorennutzer, Sehbehinderte, Eltern mit Kinderwagen und Fahrradfahrer profitieren schon beim Ein- und Aussteigen von den verlängerten Einstiegszeiten sowie den optischen und akustischen Signalzeichen. Christian Burk und Alexander Wingen von der SWB Service erklärten mehr als 20 Fahrgästen mit Behinderung, welche Erleichterungen das Projektteam der Stadtwerke in Eigenregie in die zweiterstellten Stadtbahnen eingebaut hat. Am deutlichsten werden die Veränderungen im Bahninneren sichtbar. Hier wurde eine großzügige "Landschaft" für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste deutlich wahrnehmbar eingerichtet. "Wir haben hinderliche Aufbauten unter den Sitzen entfernt und stattdessen auf beiden Seiten Klappsitze angebracht. Diese Plätze sind dafür ausgelegt, dass Rollstuhlfahrer ihren Rollstuhl problemlos wenden können und einen sicheren Halt finden. Auch Kinderwagen, Gepäckstücke und Fahrräder können hier bei Bedarf Platz finden", erklärt Alexander Wingen.
Aber auch sehbehinderte Menschen die einen Begleithund zur Unterstützung bei sich haben, profitieren von dem großzügig angelegten Platzangebot. Robert und Manuela Landsberg fahren täglich mit den Bonner Bussen und Bahnen in Begleitung ihrer Hunde Squonto und Gwendy. "Für uns sind die Plätze eine große Erleichterung. Wir sind dankbar dafür, dass wir seit Jahren einen positiven Dialog mit den Stadtwerken führen. Wir arbeiten Hand in Hand. Das Ergebnis wird in dieser Bahn sichtbar."
Gemeinsam erarbeiten die Behindertengemeinschaft und die Stadtwerke Bonn in regelmäßigen Gesprächsrunden Vorschläge zur Verbesserung der Barrierefreiheit in den Fahrzeugen und an den Haltepunkten. Die beiden Vorsitzenden der Behindertengemeinschaft Constanze Wörner und Claus Parlow sind sich daher auch unisono einig, dass "unsere Vorschläge hervorragend kontrastreich optimiert wurden". Vor allem das neugestaltete Farbkonzept im In nenraum und die akustischen Signaltöne wie Finde-Signal, Schließ-Signal sowie Warn-Signal an den Türen überzeugen auf Anhieb. Die neuen optischen Bedienelemente wie gelbe Türöffnungstaster, rote Haltestangen und die integrierte Blindenschrift (Braille, "open door") auf den Türtastern erleichtern das Bahnfahren enorm. "Uns gefallen die Änderungen. Die optischen Anzeigen sind hervorragend umgesetzt. Ein akustisches Signal zur Bestätigung des Haltewunsches ist das Einzige, was man noch zusätzlich einbauen könnte", sagt Robert Landsberg.
Anja Wenmakers, Leiterin Vertrieb und Marketing bei SWB Bus und Bahn hat sich diesen Vorschlag notiert. Im Anschluss an die Besichtigungsfahrt fand zudem wieder eine gemeinsame Gesprächsrunde statt. Dort werden aktuelle Belange von Menschen mit Behinderung erörtert. "Wir nehmen die Wünsche unserer mobilitätseingeschränkten Fahrgäste sehr ernst. Wir gleichen unsere Maßnahmen im Vorfeld mit den Anforderungen der Beh indertengemeinschaft ab und setzen sie dann um. Die positive Resonanz auf die zweiterstellten Bahnen bestärkt uns, diesen Weg fort zu setzen."
Hintergrund Projekt "Zweiterstellung"
Hinter diesem "Comeback des Jahres" steckt eines der interessantesten und erfindungsreichsten Projekte in der Geschichte der Stadtwerke Bonn. Denn die zweiterstellten Bahnen sind nagelneu und gleichzeitig Oldtimer. Sie wurden Mitte der 70er Jahre als "Typ B 100" bei der Düsseldorfer Waggonfabrik (Duewag) gekauft und in Dienst gestellt. Nach fast vier Jahrzehnten im Dauereinsatz sollten 25 Bahnen aus den Baujahren 1974 bis 1977 ausgemustert werden. Aber auf der Suche nach einem Nachfolgemodell fanden die SWB-Fachleute schnell heraus: Die wenigen Bahnproduzenten weltweit liefern Produkte, die nicht so solide erscheinen, wie die alten Düsseldorfer Duewag-Bahnen. Und das zu Preisen von mehr als drei Millionen Euro pro neue Bahn. Es reifte der Plan, die solide Substa nz zu erhalten, und in die Stadtbahnproduktion einzusteigen. Zunächst werden 25 Stadtbahnen aus den 70er Jahren neu erstellt. Stückpreis: Rund 1,2 Millionen Euro. Im Vergleich zum Kauf von 25 neuen Fahrzeugen entsteht ein Einsparvolumen von rund 50 Millionen Euro. Weitere 35 Fahrzeuge (Baujahre 1983 bis 1993) sollen anschließend in einem zweiten Schritt erneuert werden.
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18.02.2019 08:12 Uhr
#Linie61 #Linie62 Streckentrennung aufgehoben. Unfallaufnahme beendet. Alle Bahnen fahren wieder durch bis zu den Endhaltestellen.ek (08:12)
18.02.2019 07:47 Uhr
#Linie61 #Linie62 Auf dem Abschnitt Haus der Jugend bis Dottendorf wird ein Bahnersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. ek (07:47)
18.02.2019 07:46 Uhr
#Linie61 #Linie62 Alle Bahnen von Auerberg und Oberkassel kommend fahren zurzeit nur bis Haus der Jugend und zurück. 2/3 ek (07:46)